Männerüberschuss

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Die sogenannte Männerüberschusstheorie geht davon aus, daß für männliche Absolute Beginner die Problematik dadurch verursacht wird, daß in der Altersgruppe unter 53 Jahre in Deutschland ein Männerüberschuß (MÜ) besteht.

Pro

Die folgenden Gründe werden von den Befürwortern dieser Theorie genannt

Unterschiedliche Geburtenzahlen bei Jungen und Mädchen

Auf 100 Geburten von Mädchen kommen durchschnittlich 105 Geburten von Jungen. Dies wurde früher durch die höhere Kindersterblichkeit bei Jungen ausgeglichen, die jedoch durch den medizinischen Fortschritt nicht mehr in diesem Maß gegeben ist.

Fallende Geburtenrate

In den Jahrgängen seit der Einführung der Anti-Baby-Pille fiel die Geburtenrate auf unter zwei Kinder pro Frau. Dies hat zur Folge, daß die Gesamteinwohnerzahl langfristig rücklaufig ist und dadurch die etwas älteren Jahrgänge immer etwas größer sind als die jüngeren Jahrgänge.

Da in den meisten Partnerschaften der Mann älter ist als die Frau, konkurriert damit eine etwas größere Anzahl von Männern um eine kleinere Anzahl von Frauen. Besonders betroffen sind die Männer der Jahrgänge 1963 bis 1971, den Jahrgängen des sog. Pillen-Knicks.

Über die Situation in Deutschland informiert eine Grafik des statistischen Bundesamtes, die unter dem Link http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/src/poppyrger_v1w1.pdf zugänglich ist. Dort ist es auch möglich, den Männerüberschuß farblich anzeigen zu lassen. Allerdings handelt es sich dabei nur um den Männerüberschuß, der entstünde, wenn Partner immer gleich alt wären. Der tatsächliche Männerüberschuß ist höher.

Einwanderung ausländischer Männer

(noch zu füllen, bitte mit Quellenangaben)

Binnenwanderung

In einigen deutschen Landkreisen (vor allem der ehemaligen DDR) wandern mehr Frauen als Männer ab. Im Osten Deutschland herrscht in den Jahrgängen von 1974 bis 1985 in den meisten Gebieten ein Männerüberschuss von etwa 20 %, während im Westen punktuell in einigen Ballungsgebieten (z.B. Köln, Frankfurt und Hamburg) ein Frauenüberschuss von 8 % und mehr besteht (Bundesamt für Statistik, 2003). (Diese Jahrgänge sind allerdings vom Pillenknick nicht mehr betroffen.)

Einseitige Abtreibung von weiblichen Föten

In einigen Ländern wie z. B. China und Indien wird der Männerüberschuss bei den Geburten künstlich in die Höhe getrieben, indem wegen gewachsener Traditionen (z.B. zu zahlende Mitgiften in horrender Höhe durch die Brauteltern im Falle einer Heirat) weibliche Embryonen gezielt abgetrieben werden oder weibliche Säuglinge und Kleinkinder schlechter versorgt werden, so daß bei diesen eine höhere Sterblichkeitsrate besteht. Verschärft wird diese Praxis durch die Forderung der Regierung nach der Einkindfamilie. Die Reaktion der Bevölkerung ist "Wenn schon nur ein Kind, dann ein Junge." Der Männerüberschuss hat stellenweise Werte von 130 Männern zu 100 Frauen erreicht.

Entzug durch Paarbildung

Angenommen in einer Gruppe von 110 Männern und 100 Frauen bilden sich 80 Paare und es gibt je 10 bindungsunwillige in beiden Geschlechtern. Dann bleiben 20 Männer und 10 Frauen auf dem Partnermarkt zurück. Das sind 100 % Männerüberschuss. Auch bei in einigen Kontaktanzeigenseiten beobachtet man doppelt so viele Anzeigen von Männern wie von Frauen, was das Verhältnis von 2 zu 1 zu bestätigen scheint.

Contra

Die folgenden Gründe werden von den Gegnern dieser Theorie genannt:

MÜ gilt für alle Männer

Der MÜ gilt nicht nur für männliche ABs, sondern für alle Männer. Trotzdem gelingt es Nicht-ABs, eine Partnerschaft einzugehen. Es steht außer Frage, dass das Prinzip "den letzten beißen die Hunde" gilt, und dass davon häufig ABs betroffen sind. Die Frage ist aber, ob sie es nicht auch wären, wenn es den Männerüberschuß nicht gäbe.

Statik versus Dynamik

In einer Gesellschaft, die keine Scheidung zulässt, bleiben nach der Paarbildung die überzähligen Männer zurück und haben keine Chance mehr eine Partnerin zu finden.

Heutzutage ist der Partnermarkt jedoch sehr beweglich. Es werden immer weniger Ehen geschlossen, immer mehr Ehen werden geschieden und viele Partnerschaften scheinen nur wenige Jahre zu halten, bis beide wieder auf dem Partnermarkt erscheinen. Jeder hat somit theoretisch die Möglichkeit, einen Partner oder Partnerin zu finden. Bei gleichverteilten Chancen unter Männern müssten Männer lediglich etwas länger suchen als Frauen, wären aber letzten Endes auch erfolgreich.

Dass manche Männer trotz Männerüberschuss leicht eine Freundin finden, während männliche ABs meist erfolglos bleiben, spricht dafür, daß individuelle Eigenschaften der Männer eine wichtige Rolle neben dem Männerüberschuss spielen. Und diese Eigenschaften kann der Betroffene ändern, den Männerüberschuss aber nicht.

Unerkannte Chancen und Bedeutungslosigkeit bestehender Beziehungen

Es gibt Berichte von ABs, die nach folgendem Muster verlaufen. Ein AB lernt eine sympathische Frau kennen. Er erfährt, dass sie leider schon einen Freund hat, und stellt deswegen Anmachversuche ein. Kurze Zeit später erfährt er, dass sie sich von ihrem Freund getrennt hat und vielleicht schon einen neuen Freund gefunden hat. Es stellt sich heraus: Hätte der AB die Frau angemacht, hätte er durchaus Chancen gehabt, obwohl sie sich nicht "offiziell" auf dem Partnermarkt angeboten hat.

Wegen der hohen Fluktuation auf dem Partnermarkt und der Unstabilität von Beziehungen kann man mit solchen überraschenden Effekten rechnen. Ein Mann hat vielleicht bei einer ungebundenen Frau weniger Chancen als erwartet, weil sie bindungsunwillig oder unfähig ist. Aber der gleiche Mann hat vielleicht bei einer der vielen gebundenen Frauen viel mehr Chancen, als er denkt, weil sie ihren jetzigen Freund nur als Übergangspartner sieht oder deren Beziehung sowieso schon bröckelt. Die tatsächlichen Chancen sind also größer, wenn man nicht nur die ungebundenen und gerade suchenden Menschen betrachtet. Für Frauen gilt umgekehrt das Gleiche.

Besonders Anhänger der Seduction Community erheben diese Denkweise zum Prinzip und kümmern sich wenig darum, ob eine Frau einen Freund hat oder nicht. Sie werben unabhängig davon weiter, bis die Frau Zeichen von sexuellem Interesse zeigt oder auch nicht.

Erfolglosigkeit trotz örtlichem Frauenüberschuss

Es gibt Forenberichte, nach denen männliche ABs in Umgebungen mit drastischem Frauenüberschuss (z.B. 90 % Frauenanteil bei Studentinnen der Primarstufe) trotzdem nicht in der Lage waren, eine der Frauen für sich zu gewinnen. Auch dies spricht für Gründe für Erfolglosigkeit, die in den Eigenschaften des Mannes zu suchen sind.

Rechenarithmetik der MÜ-Befürworter

In den Argumenten der MÜ-Befürworter werden des öfteren auch Zahlenbeispiele genannt, die aufgrund der Paarbildung den Männerübschuß "vergrößern". Anstatt einer langen Erklärung sei folgendes zu Bedenken gegeben (in bezug auf das oben genannte Beispiel, in dem sich aus 110 Männern und 100 Frauen 80 Paare bilden und so ein angeblicher Überschuß von "100%" ermittelt wird): Angenommen, zwischen den verbleibenden 20 Männern und 10 Frauen bilden sich nochmals 9 Paare, dann bleiben 1 Frau und 11 Männer übrig. Oder ein relativer Männerüberschuß von 1.000% (von ehemals 10% vor der Paarbildung). Es wird deutlich, dass ansteigende Prozentwerte keine Aussagekraft besitzen, sondern nur die absolute Zahl von 10 Männern, die "zuviel" sind und stets partnerlos bleiben - sofern man von "ewigen" Paaren ausgeht.

Verhältnis von Kontaktanzeigen in Zeitungen

Das Mißverhältnis zwischen "männlichen" und "weiblichen" Kontaktanzeigen lässt auch einen anderen Schluß zu: Nämlich, dass das Natürliche Rollenverhalten dazu führt, dass Männer um Frauen "werben" und Frauen aus den Werbenden "auswählen". Siehe hierzu den verlinkten Artikel.

Fazit

Dass unter Männern einiger Jahrgänge und an vielen Orten Deutschlands ein Männerüberschuss besteht, steht außer Zweifel. Fest steht auch, dass der Männerüberschuss die Partnersuche für Männer erschwert. Dass der Männerüberschuss tatsächlich ein Grund - oder gar der alleinige Grund - sei, warum ein Mann überhaupt keine Freundin findet, kann bezweifelt werden, denn es gibt genügend Indizien für Gründe, die in den Eigenschaften der betroffenen Männer selbst liegen.