Individuelle Ursachen

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Psychische Gründe

Schüchternheit / Hemmungen

Vermutung: Schüchternheit kann als eine Schutzfunktion der Psyche vor Verletzungen verstanden werden. In Erwartung einer Zurückweisung wird der Kontakt zu anderen Menschen, insbesondere Personen, die als Partner in Frage kämen, vermieden. Schüchternes Verhalten wird von der Umwelt oft als Desinteresse, "kalte Schulter zeigen" oder gar Zynismus mißverstanden.

Minderwertigkeitskomplexe

Oftmals bei ABs anzutreffen ist die Annahme, "partnerunwürdig" oder "beziehungsunwürdig" zu sein. Hier sind Minderwertigkeitskomplexe mit bezug auf (vermeintliche) körperliche oder psychische Defizite zu vermuten. Aufgrund der "Partnerunwürdigkeit" wird die Kontaktanbahnung zu potentiellen Partnern erst gar nicht in Angriff genommen.


Fehlendes Vertrauen / Ängste

Bei diesem Punkt handelt es sich um eine grundsätzliche Charaktereigenschaft mit großer Tragweite für das persönliche Leben. Gemeint ist nicht eine Soziophobie oder eine Angst, vergleichbar anderen speziellen Phobien (wie Spinnenangst, Flugangst etc.). Gemeint ist vielmehr die Haltung, mit der die Betroffenen der Außenwelt gegenübertreten. Angst und fehlendes Vertrauen sind hierbei Synonyme für dieselbe Sache, quasi "zwei Seiten derselben Medaille" für eine pessimistische Lebenseinstellung. Grundgedanke ist die Annahme, in der Außenwelt grundsätzlich Verletzungen zu erfahren (Zurückweisung, Verspottungen etc.). Dies führt zu einem defensiven Auftreten und mangelnder Initiative zur Vermeidung von Verletzungen. Das Gegenteil dieser "Lebensangst" ist ein Urvertrauen, dass "schon alles gut gehen wird". Möglicherweise kommt es durch die Lebenshaltung zu selbsterfüllenden Prophezeihungen. Über die Gründe des fehlenden Vertrauens kann an dieser Stelle nur spekuliert werden. Vielleicht sind schlechte Erfahrungen (Hänseleien / Mobbing) ein Grund oder die Überinterpretation von negativen Erfahrungen.


Soziophobie

Aus Wikipedia: Die soziale Phobie ist die dauerhafte Angst vor sozialen Begegnungen mit anderen Menschen und vor allem vor der Bewertung durch andere. Menschen mit sozialer Phobie meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte, da sie fürchten, Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und auf Ablehnung stoßen zu können. Sie fürchten, dass ihnen ihre Nervosität oder Angst angesehen werden könnte, was ihre Angst oftmals noch weiter verstärkt. Begleitet wird die Angst oft durch körperliche Symptome wie Erröten (Erythrophobie), Zittern, Herzrasen, Schwitzen, Atemnot, Verkrampfung, Sprechhemmung, Kopf- und Magenschmerzen oder Panikgefühlen. Um all dies zu vermeiden, gehen Menschen mit sozialen Ängsten Situationen, in denen sie der Bewertung durch andere ausgesetzt sind, oft von vornherein aus dem Weg, was ein berufliches und privates Weiterkommen sehr erschweren und mitunter zu vollkommener Isolation führen kann. Diese Störung kann über einen langen Zeitraum anhalten, und viele Betroffene erkranken noch zusätzlich an einer Depression oder werden abhängig von Alkohol, Beruhigungsmitteln oder anderen Drogen/Medikamenten, die hilfreich sind, die Symptome zu überdecken oder zu verdrängen. Quelle und weitere Informationen: Wikipedia: Soziophobie


Depressionen / Antriebslosigkeit

Depression, egal aus welcher Ursache, erschwert die Beziehungsanbahnung erheblich. Z.B. wirken männliche Depressive weniger attraktiv auf das weibliche Geschlecht - bei einem Psychologietest telefonierten Studentinnen mit Depressiven, psychisch beeinträchtigten und einer Vergleichsgruppe. Dabei schnitten die Depressiven bei der Frage, ob die Frauen sich mit denjenigen treffen würden am schlechtesten ab (Quelle: Goleman, Emotionalle Intelligenz). Depression hat laut Daniel Hell ("Welchen Sinn macht Depression?") den Sinn, durch eine Art Klammerfunktion bestehende Beziehungen vorübergehend zu stärken, einen durch Passivität vor falschem Verhalten zu schützen und eine Art Hilferuf an mögliche Helfer zu senden. Die Zahl der Trennungen bei Paaren soll durch die Depression des einen sogar niedriger sein als beim Schnitt. Man wirkt somit eher als "Bedürftiger", "Hilfloser" oder "Opfer" dem zwar Hilfsangebote von aussen gemacht werden, die in aller Regel aber nicht sexueller Natur sind. Hinzu kommen Effekte der verengten Wahrnehmung der eigenen Möglichkeiten ("Tunnelblick"), ein negativ verzerrtes Selbstbild, ein Abnehmen des emotionalen Empfindens, körperlich eine Muskelversteifung/ -verkrampfung (Quelle: D. Hell).


Dysmorphophobie

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Narzismus

Auch Narzismus erschwert die Beziehungsanbahnung. Narzistische Menschen tun sich schwer sich auf andere Menschen einzustellen, da sie zu sehr auf sich selbst fixiert sind und andere nur als Spiegel ihrer Selbst wahrnehmen können. Die Entstehung von zwischenmenschlichen Bindungen allgemein werden dadurch erschwer, wenn nicht gar völlig verhindert.


Erlernte Hilflosigkeit

Laut Martin Seligman (Professor der Psychologie) gibt es einen "Effekt" der "erlernten Hilflosigkeit" (s. gleichnamiges Buch), der sich zum Teil auf Tierversuchen mit Hunden stützt. Eine Person oder ein Tier empfindet sich dann hilflos, wenn seine Aktionen keinen Einfluß auf seine Umwelt oder einen Prozeß haben (zB Stromstöße durch Schalter deaktivieren). Das Endergebnis der eigenen Aktion ist entweder immer dieselbe oder ergibt sich willkürlich (Schalter funktioniert nicht oder nur ab und an). Der Betroffene gibt auf und resigniert völlig. Wenn ihm später wieder Handlungsmöglichkeiten offenstehen (Schalter funktioniert wieder) werden diese nicht mehr wahrgenommen. Man könnte dies auch auf ABs beziehen, die sich selbst bei der Beziehungsanbahnung als hilflos ansehen. Seligman unterscheidet in diesem Kontext zudem einen positiven und einen negativen Erklärungsstil: beim positiven Erklärungsstil sieht man sich selber als aktive, treibende Kraft und macht sich selbst für Erfolge verantwortlich. Niederlagen werden eher den Umständen zugesprochen. Im Grunde eine optimistische Haltung. Beim negativen Erklärungsstil macht man sich selbst für ein Versagen verantwortlich, und schreibt Erfolge dem zufälligen wirken der Umwelt zu. Um aus der "erlernten Hilflosigkeit" herauszufinden muß man zum einen seine neuen Handlungsmöglichkeiten wieder entdecken, und zudem einen positiven Erklärungsstil sich aneignen.


Geistige Gründe

Abweichende Intelligenz

Ein Abweichen des Intelligenzquotienten in beide Richtungen (geringere/höhere Intelligenz als der Durchschnitt) kann ein Grund für die unfreiwillige Beziehungslosigkeit sein. Wenig intelligentere Menschen können vom Durchschnitt als nicht akzeptabel betrachtet werden, eine hohe Intelligenz bei der betroffenen Person kann dazu führen, keinen adäquaten Partner zu finden.


Körperliche Gründe

Optische Defizite

Ein Abweichen von gängigen Schönheitsidealen kann ein Grund für die unfreiwillige Beziehungslosigkeit sein.


Mangel an Hormonen

Ein Mangel an Geschlechtshormonen kann dafür verantwortlich sein, daß eine Person sowohl optisch als auch in ihrem Verhalten nicht die geschlechtstypischen Merkmale zeigt, und damit auf potentielle Partner unattraktiv wirkt.


Von außen wirkende Gründe

Hänseleien / Mobbing

Hauptartikel: Mobbing

Nicht wenige ABs berichten von Hänseleien, die sie in der Kinder- / Jugendzeit erleiden mußten. Denkbar ist, dass diese erlittenen Verletzungen prägend für den weiteren Umgang mit Mitmenschen ist.

Elternbedingte Ursachen

Vermutlich kann auch das Verhalten der Eltern Einfluß auf die AB-Eigenschaft haben. Eltern haben auch die Aufgabe, ihre Kinder an die Welt außerhalb der Familie heranzuführen und sie hierbei zu ermutigen, eigenständig und ohne ständigen Rückhalt durch die Familie mit Mitmenschen zu interagieren. Dem entgegen laufen könnten die Überbehütung im Elternhaus oder das Gegenteil, die Vernachlässigung der Kinder. Insbesondere ein zu starkes Mutter-Kind-Verhältnis und ein schwach agierender Vater (insbesondere Väter haben die Aufgabe, in späteren Kinderjahren eine schrittweise Lösung von der Mutter und die Schritte in die Welt außerhalb der Familie zu unterstützen) könnten hier ein zu starkes Schutzbedürfnis und eine Furcht vor "der Welt da draußen" hervorrufen.


Gründe in der Außendarstellung

Egozentrik

Egozentrik, Selbstgefälligkeit und dadurch bedingte Kompromissunfähigkeit können es unmöglich machen, mit einem solchen Menschen in harmonischer Weise zu leben.


Unüblicher Kleidungs- und Frisurenstil

Ein Unüblicher Kleidungs- und Frisurenstil kann die Akzeptanz durch potentielle Partner schmälern.


Ungewöhnliche Weltanschauungen / Lebensweisen / Ansichten / Hobbies

Ungewöhnliche (religiöse) Weltanschauungeen und Lebensweisen, bestimmte gesellschaftliche oder politische Ansichten sowie ungewöhnliche Hobbies können jeweils ein Zurückweichen eines potentiellen Partners zur Folge haben.


Sonstige Gründe

Übertriebene Ansprüche

Sollte die von Beziehungslosigkeit betroffene Person sehr hohe Ansprüche an einen Partner stellen oder auf einen sehr bestimmten Partnertyp fixiert sein (z.B. Vergleich zu Stars in den Medien, aber auch jahrelange Fixierung auf eine bestimmte Person im eigenen Umfeld, ohne Erfolgsausichten), so liegt auch diesbezüglich ein Grund vor. Amerikanischen Studien (Gilmartin / Margoils) zufolge, die nur männliche Jungfrauen untersuchte, haben diese häufig übertriebene Ansprüche an das Äußere ihrer potentiellen Partnerin. Erklärt wird dies mit mangelnder Sozialisation während der Pubertät.


Allgemeines zu Ursachen

Andauernde Partnerlosigkeit hat eine Vielzahl von Ursachen, die miteinander wechselwirken und das Verständnis für die Situation von ABs erschweren.

Vielfalt von Ursachen

Es gibt insgesamt eine Vielzahl von Ursachen. Und es gibt Ursachen, die an sich keine Ursache von Partnerlosigkeit sind, jedoch indirekt dazu führen können.

Beispiel: die falsche Haarfarbe -> Mobbing -> kein Flirtverhalten -> Partnerlosigkeit

Es gibt darunter einige Rahmenbedingungen als primäre Ursachen wie schlechte Eltern, ein totalitäres Schulsystem, genetische Prädispositionen (soziale Begabungen, Empfindlichkeit für Schmerz und Ablehnung, Extroversion und Introversion, Aussehen und Gesundheit). Die möglichen Folgen davon sind zahlreich: Schüchternheit, Minderwertigkeitskomplexe, Ängste, Depressionen und Antriebslosigkeit, nichtkonformer Kleidungs- und Lebensstil, nichtkonforme Vorlieben u.v.m. Mobbing und Isolation sind dabei häufig sowohl Folgen als auch Ursachen als auch Verstärker davon. Die unmittelbaren Ursachen für das Scheitern auf dem Partnermarkt sind wiederum überschaubar: z.B. kein oder falsches Flirtverhalten und falsche Vorstellungen, Ansprüche und Ansichten.

Zusammenspiel von Ursachen

Es gibt keine Ursache, die immer zu Partnerlosigkeit führt. Und es gibt keine Ursache, deren Abwesenheit immer Erfolg bei der Partnersuche garantiert.

Beispiel Mobbing: Mobbing führt in gut der Hälfte aller Fälle zu langandauernder Partnerlosigkeit. Es gibt aber auch Menschen, die trotzdem einen Lebenspartner gefunden haben. Eine Frau wurde z.B. wegen Brille und Übergewicht gemobbt. Ihre Eltern nahmen sie aber immer zu Veranstaltungen in der Gemeinde mit und sorgten so dafür, dass sie nie in die Isolation abdriftete. (Hinweis: Mobbing hat wahrscheinlich fast immer böse Folgen, auch wenn nicht Partnerlosigkeit!) Es gibt auch ABs, die nie gemobbt wurden und unter Gleichaltrigen integriert waren trotzdem nie beim anderen Geschlecht ankamen. Fritz Zorn ist ein bekanntes Beispiel. Er wuchs in einer streng bürgerlichen Familie auf, die verhinderte, dass er als durchaus beliebter Mann seine zahlreichen Chancen in Schule und Uni nutzte.

Beispiel Aussehen: Da die Mehrheit der Menschen einen Partner hat oder hatte, kann schlechtes Aussehen allenfalls bei den untersten 10 % das "Killerkriterium" sein. Die meisten ABs sind aber vom Aussehen her nicht auffällig häßlich. Es gibt ausgesprochen attraktiv aussehende ABs, die aber entgegengebrachtes Interesse nicht nutzen können. Es gibt Extremfälle von behinderten und entstellten Menschen, die einen Partner gefunden haben. Es gibt auch ABs, die wegen Häßlichkeit (z.B. starke Brille zusammen mit starker Akne) als Jugendliche ausgeschlossen wurden und danach nie wieder vollständig in einer Gruppe akzeptiert wurden.

Das heißt:

  • Mehrere Ursachen wirken in unterschiedlichem Maße zusammen. Die beste Annahme ist, dass sie sich aufaddieren, bis sie einen Grenzwert überschreiten und zur völligen Ablehnung eines Menschen als potentiellem Partner führen.
  • Die meisten Ursachen allein führen nicht zu Partnerlosigkeit, tragen jedoch mit dazu bei.
  • Die meisten Ursachen können im Extremfall auch die einzige Ursache für Partnerlosigkeit sein (z.B. extreme Häßlichkeit).
  • Die meisten schlechten Eigenschaften können durch gute Eigenschaften kompensiert werden.
  • Selbst wenn man viele kleine Mängel hat, sie können zusammengenommen zu zahlreich sein, so dass man sie nicht mehr durch andere gute Eigenschaften ausgleichen kann.
  • Einige Ursachen können auch allein zu Partnerlosigkeit führen (z.B. extreme Traumatisierung durch Mobbing, Unfälle usw.)

Leugnung von Ursachen

Teilweise werden Ursachen für Partnerlosigkeit anscheinend aus moralischen Gründen von Mitmenschen (und teilweise auch von ABs selbst) geleugnet. Dazu gehören insbesondere (unattraktives) Aussehen und Behinderungen. Manche Leute vertreten mit Worten den ethischen Anspruch "Man darf Menschen wegen X nicht ablehnen" zusammen mit der realitätfernen Annahme "Die meisten Menschen tun nicht, was sie nicht tun dürfen." Die letzte Annahme ist gefährlich, denn sie verleitet Menschen dazu, überall dort wegzugucken, wo etwas passiert, was nicht in ihre Vorstellung passt.

In Diskussionen in den AB-Foren kommt es immer wieder dazu, dass ein AB Gründe für erfahrene Ablehnung nennt und diese anhand von Gegenbeispielen von einigen Forenteilnehmern kleingeredet oder anscheinend gar völlig verneint werden.

Beispiele (sinngemäß):

  • Ich kenne einen völlig unattraktiven Mann, aber auch er hat eine Frau gefunden.
  • Aber es gibt doch auch viele Behinderte mit Freund oder Freundin.
  • Ich kenne aber einen ganz schüchternen Mann, der ist verheiratet und hat Kinder.
  • ...

Es mag durchaus sein, dass es Menschen gibt, denen anders als die Mehrheit bestimmte Eigenschaften egal sind oder die sogar einen gegenteiligen Geschmack haben. Trotzdem sind die oben genannten Eigenschaften insgesamt nachteilig bei der Partnersuche. Lediglich das Ausmaß kann unterschiedlich sein. Die typische Argumentation mit Gegenbeispielen führt hier nicht weiter, solange man nicht erforscht, wie diese Ausnahme trotzdem erfolgreich war.

Eine aus gesellschaftlichen oder religiösen Gründen selbst nicht akzeptierte und nicht eingestandene homosexuelle Neigung kann blockierend wirken, wie auch frühkindliche Übergriffe von Erwachsenen und Geschwistern Ängste vor aller Nähe fixieren können.

Dass Schüchternheit (insbesondere bei Männern) die Chancen drastisch verringert, wird weitgehend angenommen und teilweise auch wissenschaftlich bestätigt. Bei anderen Eigenschaften fehlen Erfahrungswerte, zumal Singles insgesamt schlecht erforscht sind. Angenommen 90 % der "normalen" Menschen hätten einen Partner und immerhin noch 80 % der Behinderten. Selbst dann wäre Behinderung noch ein Hinderungsgrund, der schwerer zu kompensieren ist als keine Behinderung. Es ist wie die Schädlichkeit des Rauchens zu bezweifeln, indem man einen 100-jährigen Raucher vorführt.

Vernachlässigte Ursachen

Die Vernachlässigung der eigenen Person (manchmal bis zur inneren Selbstaufgabe) führt oft zur Vernachlässigung der Körperpflege und der Kleidung. Hinweise aus dem Umfeld werden oft feindlich abgewehrt, Reinigung und Pflege von Körper und Kleidung wird als übertrieben aufwendig gesehen.

(noch weiter zu füllen)