Demografie der Betroffenen

Aus Absolute Beginner Wiki
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Mit den Betroffenen sind die Absolute Beginner gemeint, also Menschen, die unfreiwillig keine oder wenig Beziehungserfahrung haben. Dieser Artikel geht dem Ansatz einer demografischen Analyse nach, im Gegensatz zu Artikeln zur Definition, zu individuelle Ursachen oder auch Begriffen.

Ansatz

Anhand einiger Eigenschaften wird die Gruppe der Betroffenen charakterisiert, die sich in den Foren zum Erfahrungsaustausch einfindet. Die Charakterisierungsmerkmale sind - wenn nicht anders angegeben - als Beobachtung zu verstehen, und nicht als Vorschrift, wer sich hier beteiligen darf und wer nicht.

Charakterisierungsmerkmale

Geschlecht

Beide Geschlechter sind betroffen, Männer etwas häufiger als Frauen. Obwohl die ungleiche Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen zu unterschiedlichen Erfahrungen, Problemen und Meinungen führen kann, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Eine strikte Trennung nach Geschlecht hat sich in den Foren bisher noch nicht ergeben und auch in diesem Wiki werden männliche und weibliche ABs gemeinsam behandelt.

Umfrageergebnisse:

Alter

Zu den Betroffenen gehören Menschen ab einem Alter, ab dem die meisten Menschen, die Sex und Liebe haben wollen, auch diese bekommen können. Typischerweise sind das 20 Jahre.

Jugendliche, die mit 16 ihre sexuelle Unerfahrenheit beklagen, weil angeblich alle ihre Klassenkameraden schon mit 13 ihr "Erstes Mal" hinter sich hatten, leiden nach Meinung vieler betroffener Erwachsener unter Druck von Medien und "Peer Group" sowie unter falschen Vorstellungen. Sie zählen nicht zu den ABs und werden hier nur am Rande diskutiert.

Trotzdem können auch Kinder und Jugendliche zu den Betroffenen gehören und sollen im AB-Wiki entsprechend berücksichtigt werden. Es gibt Berichte von lebenserfahrenen Menschen, die schon bei Kindern drohende "AB-Karrieren" glaubwürdig vorausgesagt haben. (Für diese Kinder tauchte der Begriff Prä-AB auf.) Die Ursachen, die Erwachsene zum AB gemacht haben, reichen nämlich meist weit in die Kindheit zurück. Daher sollten Interventionen auch bereits in der Kindheit beginnen.

Umfrageergebnisse:

  • Zusammensetzung der Foren: Ca. 90 % der Teilnehmer sind zwischen 18 und 40 Jahre alt. Etwa die Hälfte der Teilnehmer sind zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Erfahrungsstand

Die ursprüngliche Definition von Absolute Beginner bezieht sich nur auf Menschen ohne jegliche Erfahrung von Sex und Liebe. Es zeigte sich jedoch, daß auch Menschen die Erfahrungen haben, die aber schon lange zurück liegt, ebenso leiden und ein Bedürfnis haben, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Außerdem kann die Grenze, ab wann man Erfahrungen hat, nicht eindeutig gezogen werden: Küssen? Petting? Einmal Geschlechtsverkehr? Kurze Beziehung?

Letzten Endes ist das gemeinsame Merkmal der Betroffenen, daß sie überdurchschnittlich große Schwierigkeiten haben, einen Partner für Sex und Liebe zu finden, und nur wenig Erfahrung haben.

Umfrageergebnisse:

Freiwilligkeit

Menschen, die keinen Sex mit anderen haben, wird erfahrungsgemäß oft unterstellt "Du willst es sicher so!". Vielen ist bewusst, dass Menschen z.B. aus religiösen Gründen freiwillig zölibatär leben, aber das ist hier nicht gemeint. Auch Asexuelle, die keinen Wunsch verspüren, Sex zu haben, gehören nicht dazu.

Es sei hier nochmal ausdrücklich gesagt, daß die Betroffenen unfreiwillig auf Sex und Liebe verzichten. Gründe dafür können sein:

  • Aus Sicht des Betroffenen "gibt es keine" möglichen Partner. Wer nur wenig mit anderen Menschen zu tun haben will, weil sich als z.B. als unbeholfen im Umgang mit Anderen oder Unbekannten erlebt, wird sich auch schwer tun, Menschen kennenzulernen, die an ihm interessiert sind.
  • Der Betroffene findet zwar immer wieder Personen, die er gerne näher kennenlernen würde, hat aber keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen soll bzw. vermeidet die Kontaktaufnahme aus Angst vor Zurückweisung.
  • Der Betroffene ist unfähig, "zwischen den Zeilen" zu lesen. Versucht eine Person den Betroffenen anzuflirten, indem sie ihn z.B. um eine kleine Gefälligkeit oder Hilfeleistung bittet, so zeigt sich der Betroffene zwar hilfsbereit, mehr aber auch nicht, weil ihm der implizite Kontaktwunsch seines Gegenübers nicht bewusst wurde.

Sexuelle Orientierung

Es gibt hetero-, homo-, bi- und asexuelle Menschen.

Die meisten ABs sind heterosexuell. Manchmal werden männliche ABs fälschlicherweise von unwissenden Mitmenschen für schwul gehalten.

Homo- oder Bisexualität spielte bisher kaum eine Rolle in den Foren und nur wenige ABs haben sich dementsprechend zu erkennen gegeben. Einerseits stellt das Coming Out und die Partnerfindung für Homo- und Bisexuelle eine große Hürde vergleichbar mit denen der ABs dar. Andererseits gibt es eine sehr lebendige Subkultur und zahlreicher Interessenvertretungen für Homo- und Bisexuelle.

Asexualität ist nicht fest definiert und existiert in mehreren Formen. ABs haben meist eindeutig sexuelle Bedürfnisse und sind damit nicht asexuell. Trotzdem gibt es immer wieder Zweifelsfälle, in denen einzelne Forenteilnehmer anhand ihrer Symptomatik vielleicht doch eher den Asexuellen zuzuordnen sind.

Gefühltes Geschlecht

Es gibt Menschen, die mit dem einen Geschlecht geboren werden, sich aber dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Manche von ihnen unterziehen sich einer Geschlechtsumwandlung.

Dieser Fall ist in den AB-Foren noch nicht aufgetaucht und spielt für die AB-Problematik keine Rolle.

Partnerschaftlicher Status

ABs sind Singles, und zwar unfreiwillig.

Im weiteren Sinn gehören auch Menschen dazu, die lange Zeit unfreiwillig partnerlos geblieben sind, jetzt gerade in einer Liebesbeziehung sind, aber um ihre Schwierigkeiten bei der Partnerfindung im Falle einer Trennung wissen. Dieses Wissen kann sich auch negativ auf die bestehende Beziehung auswirken. Manche Betroffenen haben daher ein Bedürfnis, trotz Beziehung ihre latenten Probleme zu bewältigen.

Die Soziologin Denise Donnelly, die sich mit unfreiwillig zölibatär lebenden Menschen beschäftigte, schloss in ihre Untersuchung auch Menschen ein, die in Partnerschaft lebten, aber dort unfreiwillig keinen Sex ausleben konnten. Solche Fälle sind in den AB-Foren noch nicht aufgetaucht, sind aber nicht selten und sollten auch berücksichtigt werden.

Sozialer Status

ABs kommen aus allen sozialen Schichten. In den Foren und auf Treffen sind ABs aufgetaucht von promovierten Wissenschaftlern in Führungspositionen bis zu Arbeitslosen ohne Schulabschluss.

Es scheint dabei zwei Tendenzen zu geben:

  • Menschen mit überdurchschnittlicher Bildung sind häufiger betroffen. Platt ausgedrückt: Bildung ist ein AB-Risikofaktor.
  • Zwei Berufsgruppen scheinen häufiger betroffen zu sein: Menschen mit naturwissenschaftlich-technischem Interesse und Juristen.

Umfrageergebnisse:

Siehe Bildung, Beruf, Hobbies und Hintergrund. Zum Vergleich der Bundesdurchschnitt nach Veröffentlichungen des Bundesamts für Statistik.

  • Laut mehrerer Umfragen haben etwa 2/3 der Forenteilnehmer studiert. Zum Vergleich: 11 bis 14 % der Männer im mittleren Alter haben studiert, bei Frauen etwas unter 10 %.
  • 80 % der männlichen ABs haben zumindest Abitur oder haben studiert. Zum Vergleich: Von Jahrgängen um 1970 haben 34 % der Männer und 32 % der Frauen Abitur. Von Jahrgängen um 1985 haben 37 % der Männer und 45 % der Frauen Abitur.
  • 50 % der Teilnehmer haben einen Beruf aus Naturwissenschaftlichen, Technik oder Informatik.
  • Der Anteil von Juristen beträgt etwa 2 %, der von ABs mit juralastigen Berufen allgemein etwa 10 %. Eine Häufung von Juristen konnte in den Umfragen nicht beobachtet werden. Einige Juristen sind jedoch in den Forendiskussionen als besonders sicherheitsbedürftig oder "logisch vorgehend" aufgefallen.

Es gibt soziologische Studien, laut denen besonders an Eliteuniversitäten und besonders in naturwissenschaftlichen Fächern die Zahl der ABs besonders hoch ist.

Krankheiten, Entstellungen, Behinderungen

Die meisten ABs sind körperlich gesund.

Manche ABs sind von Krankheiten, Entstellungen und Behinderungen betroffen, die sie mit ihren Probleme bei der Partnerfindung in Zusammenhang bringen. Der Zusammenhang wird dann meist sehr kontrovers diskutiert.

Attraktivität und Beliebtheit

Die äußerliche Attraktivität hängt sowohl vom Körper und Gesicht, als auch von Gestik und Mimik als auch von Kleidung ab. Für äußerliche Attraktivität von ABs kann keine allgemeine Aussage gemacht werden. Ihre Selbsteinschätzung liegt manchmal unter der Fremdeinschätzung.

Manchen ABs sieht man ihr Singledasein und ihre Probleme auf dem Partnermarkt nicht an. Sie sind völlig unauffällig und wirken neutral oder nur uninteressant.

Manche ABs sind unbeliebt und ihnen sieht man an, daß wahrscheinlich keine Freundin / Freund haben. Sie müssen hart arbeiten, um beim anderen Geschlecht Interesse zu wecken.

Manche ABs wirken attraktiv, sind beliebt und wecken das Interesse des anderen Geschlechts ohne weiteres Zutun. Sie können das entgegengebrachte Interesse aber nicht nutzen und bleiben AB. Dies betrifft vermutlich weibliche ABs häufiger als männliche.

Über 2/3 der ABs geben an, jünger auszusehen als sie sind. Ob jüngeres Aussehen die Attraktivität (bei Männern dominante Erscheinung) mindert oder Menschen in Beziehung schneller altern, bleibt vorerst unbeantwortet.

Umfrageergebnisse:

  • Wie schätzt ihr euer Aussehen ein?: Die meisten ABs schätzen sich mittelmäßig attraktiv ein, wobei 10 % sich besonders attraktiv finden (obere 3 Stufen auf einer 10-stufigen Skala), während sich 15 % besonders unattraktiv finden (untere 3 Stufen). Eine besonders unrealistische schlechte Selbsteinschätzung konnte in der Umfrage nicht nachgewiesen werden. Postings und Erfahrungen bei Forentreffen sprechen jedoch dafür.
  • [Scheinen_ABs_jünger_als_in_Wahrheit_zu_sein?]: Über 2/3 der ABs geben an, jünger auszusehen als sie sind.

Siehe auch